Von meinem ersten Gehalt als „richtiger Lehrer“ wollte ich mir etwas Besonderes kaufen, das mich möglichst lange an diesen Einstieg in einen neuen Lebensabschnitt erinnern sollte. Und wenn man sich ein wenig mit Arduino und dem Spaß am Basteln beschäftigt, dauert es nicht lange, bis man auch auf 3D-Drucker stößt – ein tolles Werkzeug, um der eigenen Kreativität neue Möglichkeiten zu eröffnen! Da ich nicht viel Zeit hatte und vor allem weil ich MIT dem 3D-Drucker basteln wollte und nicht AN dem 3D-Drucker, entschied ich mich für ein beliebtes, relativ günstiges Modell mit guten Bewertungen, für das ich nur ein ganz paar Schrauben selbst anbringen musste: Den Anycubic I3 Mega.
Nun musste natürlich ein erstes Projekt für den 3D-Drucker her und zwar eines, das nicht zu zeitaufwendig werden sollte. Von einem Kumpel wusste ich, dass es möglich war, mit einem Arduino Nano und drei Piezo-Summern die Star Wars Melodie zu Darth Vader abzuspielen, und so kam mir die Idee, einen Darth Vader zu drucken, der auf einem ebenfalls gedrucktem Gehäuse befestigt ist, in dem sich die Elektronik befindet. Dazu sollten noch zwei rote LEDs und ein Bewegungsmelder kommen, damit Vader immer dann auf sich aufmerksam macht, wenn jemand vorbeikommt.
Der Aufbau des 3D-Druckers verlief absolut problemlos und der erste Testdruck funktionierte wunderbar – schwierig war allerdings das vorherige „Leveling“, also die Höheneinstellung der Heizplatte. Diese soll so eingestellt werden, dass an jeder Position der Heizplatte zwischen der Düse des Extruders und der Heizplatte ein Blatt Papier passt und nur mit (leichtem) Widerstand herausgezogen werden kann. Um das zu bewerkstelligen, kann man an vier Schrauben drehen, die sich an den Ecken der Heizplatte befinden – ein Verfahren, das mich bisher stets eine ganze Stunde gekostet hat und dass obwohl ich den Drucker zwischen den Drucken nicht bewegt habe! Es sind nur ein paar Tage dazwischen vergangen. Nun ja, und ich stelle mich wohl noch nicht besonders schlau an. Letztendlich hatte ich auf diese Weise aber eine hundertprozentige Erfolgsquote, was im Vergleich zu anderen Druckern durchaus beachtlich ist!
Bereits mein zweiter Druck war die Darth Vader Figur, die ich nicht selbst erstellt habe, sondern von Thingiverse („Cute Darth Vader“, https://www.thingiverse.com/thing:2116871) heruntergeladen habe. Der Druck dauerte tatsächlich 26 Stunden! Das Endprodukt kann sich aber wirklich sehen lassen. Jedenfalls abgesehen von den Rückständen, die die Stützstrukturen auf der Rückseite hinterlassen haben und die ich mit meinen Feilen beim besten Willen nicht ganz abbekomme. Trotzdem sieht Vader wirklich niedlich aus und macht einen guten Eindruck.
Für das Gehäuse meldete ich mich schließlich bei tinkerCAD an und erstellte mit einigen einfachen Figuren sowie Drag&Drop zuerst den Deckel und dann separat den Boden. Auch das lief letztendlich reibungslos. Und: Es ist einfach klasse, wenn man etwas am Computer entwerfen und ausdrucken kann, was dann auch noch millimetergenau so passt, wie man es wollte! Natürlich bin ich an der ein oder anderen Stelle etwas zu geizig gewesen mit dem Platz (einen Millimeter Luft sollte man wohl immer einrechnen), aber es passt trotzdem alles.
Damit blieb nun nur noch die Elektronik, die in diesem Fall wirklich einfach ist. Zuerst hatte ich vor, das ganze mit einem Attiny umzusetzen und dadurch Platz zu sparen, allerdings stellte sich heraus, dass die Star Wars Melodie zeitweise dreistimmig ist, sodass mir ein PWM Pin fehlte. Nun habe ich hier also noch fünf Attiny herumfliegen, für die ich noch kleine Spaßprojekte wie dieses suche, bei denen man nicht ganz so viele Pins braucht…
Ich habe also stattdessen einen Arduino Nano Klon benutzt und ihn wie im Schaltplan zu sehen verkabelt. Dazu ist eigentlich nichts weiter zu sagen.
Die Programmierung des Arduino musste ich wie erwähnt nicht selbst übernehmen. An dem Code von Drew Crawford für die Star Wars Melodie musste ich nur minimale Änderungen vornehmen, um den Bewegungsmelder und die LEDs zu integrieren.
Nachdem die Tests auf dem Steckbrett erfolgreich verliefen, musste ich „nur noch“ alles verlöten und in das selbst gedruckte Gehäuse packen. Etwas, das letztendlich durchaus Frust auslöste, weil die Piezo-Summer nicht immer richtig funktionieren (zwei machen nichts, einer summt ganz leise). Nachdem ich einige Lötstellen noch einmal ausgebessert hatte, war aber schließlich auch der Sound gut – soweit man das von diesem Gepiepse sagen kann. Seht selbst!
Dateien zum Nachbauen:
DarthVader.zip